Therapien

Schuhe ausgezogen, ein schnelles Bussi für die Mama und schon saust Jana in den hellen Therapieraum. Direkt auf die Schaukel zu. Jana hat konkrete Vorstellungen, was sie heute mit der Ergo-Therapeutin spielen möchte. Über das Spiel versucht die Therapeutin Janas Körperwahrnehmung zu verbessern und einen Handlungsplan zu entwickeln. Die Spiele darf Jana teilweise selbst bestimmen, ein Ziel ist es, die Tätigkeiten zu Ende zu führen.

So wie für Jana gibt es für alle Patient*innen des Ambulatoriums für Entwicklungsdiagnostik und Therapie Behandlungsziele, die gemeinsam mit den Eltern basierend auf der Analyse der Probleme im Alltag und der Untersuchungen festgelegt werden. Die Ergotherapie ist also kein Ziel, sondern bei Jana eine der geeigneten Maßnahmen, damit sie sich im Alltag besser zurecht findet.

Je nach Problemlage steht ein weites Feld therapeutischer Möglichkeiten zur Verfügung. Die Auswahl der Maßnahmen beruht dabei nicht primär auf einer Auswahl bestimmter Berufsgruppen, es wird ein umgekehrter Weg beschritten: aus einer Analyse der Probleme im Alltag und der Auffälligkeiten in der Untersuchung werden gemeinsam mit den Eltern Behandlungsziele formuliert und daraus die geeigneten Maßnahmen abgeleitet. Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Musiktherapie sind dabei die Schwerpunkte, die das Ambulatorium auch in allen Bezirken des Bundeslandes anbieten kann.

Ergotherapie

Ergotherapie hilft den Kindern den Alltag so selbständig wie möglich zu meistern. Durch gezieltes „Tun“ mit kreativen, handwerklichen Tätigkeiten und Spielen lernt das Kind Alltagshandlungen, wie Körperpflege, Anziehen, Schreiben usw. zu verbessern.
Bei der Ergotherapie geht es immer darum, die Handlungsfähigkeit und die Selbständigkeit des Kindes zu verbessern. Ziele können zum Beispiel sein:

  • Die Förderung der Grob- und Feinmotorik, Bewegungsabläufe, Körpergeschicklichkeit
  • Die Förderung der Wahrnehmung: Ich muss meinen Körper gut kennen und spüren, damit ich mich geschickt bewegen kann!
  • Förderung der Aufmerksamkeit, Konzentration, des Gedächtnisses und der Handlungsplanung (Wie muss ich etwas tun, um zum Ziel zu gelangen?).
Die oben genannten Ziele werden im Einzelsetting sowie bei Bedarf auch im Gruppensetting erarbeitet. Folgende Gruppenangebote bieten wir unter anderem an: Marburger Konzentrationstraining (MKT), Ergotherapeutisches Sozialkompetenz-Training oder Therapeutisches Klettern.

Ergotherapie
Logopädie
Logopädie

Mit Sprache drücken wir unsere Gedanken, Gefühle und Erfahrungen aus. Mit Sprache treten wir in Kontakt mit anderen, können ein Miteinander schaffen und den anderen verstehen. Kommunikation kann mit Worten, Gesten, Gebärden oder mit Symbolen gelingen. Im Mittelpunkt der Logopädie steht die Anbahnung bzw. die Verbesserung der Sprache, des Sprechens und der Kommunikationsmöglichkeiten. In der Logopädie stimmen wir nach einer genauen Diagnostik der Sprach-und Sprechfähigkeit die Therapie individuell auf das Kind ab.

Ziele können sein:

  • Unterstützung beim Spracherwerb und der Kommunikationsfähigkeit
  • Förderung der Sprach- und Sprechkompetenz
  • Anbahnung und Aufbau des Sprachverständnisses
  • Verbesserung der Aussprache
  • Beratung und Hilfestellung bei Problemen der Nahrungsaufnahme

Physiotherapie
Physiotherapie

In der Physiotherapie steht das Bewegungssystem des Kindes im Vordergrund.

Auf spielerische Art wird die motorische Entwicklung des Kindes ganzheitlich gefördert, um das Ziel der größtmöglichen Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag zu erreichen. Dabei legen wir großes Augenmerk auf die Verbesserung der Haltung, der Bewegung, der Bewegungsfreiheit, der Körperwahrnehmung, der Schmerzfreiheit und der Entspannung der Kinder. Unsere Therapeut*innen wenden dabei vor allem neurophysiologische Techniken und Vorgangsweisen aus der Bobath- und Vojta Therapie an.
Ebenso bieten wir ergänzend Hippotherapie (Physiotherapie am Pferd), Hydrotherapie (Physiotherapie im Wasser) und Klettertherapie an.
Bei Bedarf unterstützen und beraten wir die Eltern gerne bei der Anschaffung und der Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln, wie sensomotorischen Einlagen, Schuhen, Schienen, Sitzschalen, Gehhilfen, Rollstühlen und vielem mehr.
Gemeinsam mit den Kindern und den Eltern werden erreichbar Ziele gesetzt, welche im Alltag von großer Bedeutung für das Kind sind. Die aktive Mitarbeit aller ist dabei sehr essentiell. Ein wichtiger Aufgabenbereich neben der Behandlung der Kinder ist somit auch die Beratung der Eltern und anderer Bezugspersonen.

Musiktherapie

Musik berührt und bewegt Körper, Geist und Emotionen.

In der Musiktherapie stehen die emotionale und die soziale Entwicklung im Mittelpunkt. Vielfältige, leicht spielbare Instrumente motivieren zum aktiven Gestalten und geben jedem Menschen eine Sprache mehr. Im Miteinander-Spielen werden das Interesse am Anderen und die Freude am gemeinsamen Erleben und Kommunizieren gefördert. Gefühle, Bedürfnisse, Konflikte und Spannungen finden Ausdruck und können bearbeitet werden. Mögliche Ziele können sein:

  • Aufbau und Förderung von Kontakt- und Interaktionsfähigkeit
  • Ausdruck und Regulation von Gefühlen
  • Förderung von Selbstwert und Selbstvertrauen
  • Verbesserung der Frustrationstoleranz und Konfliktfähigkeit
  • Förderung von Aufmerksamkeit und Konzentration

Musiktherapie
Therapien für Erwachsene
Therapien für Erwachsene

In den Werkstätten der Lebenshilfe Salzburg werden Therapien für Erwachsene angeboten. Alle Werkstätten sind mit einem eigenen Therapieraum ausgestattet.

Wie komme ich zu einer Therapie?

  • Der Facharzt/Die Fachärztin des Ambulatoriums für Entwicklungsdiagnostik und  Therapie verordnet die Therapie im Rahmen einer Untersuchung
  • In den ersten Therapieeinheiten werden gemeinsam die Ziele der Therapie festgelegt
  • Jeder Therapieplan ist individuell und personenzentriert

Wie erreiche ich einen optimalen Erfolg bei der Therapie?

  • Durch regelmäßige Teilnahme
  • Durch regelmäßigen Informationsaustausch mit den  Bezugspersonen
  • Durch regelmäßige Überprüfung der gemeinsam festgelegten Ziele

Häufige Fragen rund um die Behandlung

Wie bekommt mein Kind einen Therapietermin?
Nach Verordnung durch eine unserer ÄrztInnen vereinbart die/der TherapeutIn mit der Familie einen Termin, sobald ein Therapieplatz frei ist. Die/der TherapeutIn nimmt mit der Familie Kontakt auf.
Wird mein Kind einzeln betreut?
Je nach Erfordernis findet die Behandlung einzeln oder in kleinen Gruppen statt.
Wie oft soll eine ärztliche Untersuchung stattfinden?
Der Zeitpunkt der nächsten Untersuchung wird meistens vereinbart, sonst ist eine Untersuchung mindestens einmal jährlich nötig. Spätestens jedoch nach Abschluss der vereinbarten Therapie ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll.
Wie bekomme ich psychologische Unterstützung?
Nach der Erstuntersuchung können Sie im Sekretariat einen Termin bei einer unserer PsychologInnen vereinbaren.
Wie oft findet die Therapie statt?
Je nach Therapieziel finden die Therapien in unterschiedlicher Häufigkeit und Dauer statt.
Wenn ich den Termin nicht einhalten kann, was dann?
Die Absage der Therapie soll mindestens 24 Stunden vorher erfolgen. Bitte kontaktieren Sie Ihre/n Therapeuten/in. Sollte dies nicht möglich sein, können Sie jederzeit im Büro (oder auf dem Anrufbeantworter) eine Nachricht hinterlassen. Nach zweimaligem unentschuldigtem Fernbleiben gilt die Therapie als von Ihrer Seite beendet.
Wie lange müssen wir auf die Therapie warten?
Je nach Art der Therapie und Ort bestehen unterschiedlich lange Vormerklisten.
Wie bekomme ich Unterstützung bei sozialen und finanziellen Fragen?
Vereinbaren Sie einen Termin bei unserem Sozialarbeiter
Herrn Mag.(FH) Michael Hanl.
Beratungszeiten: Dienstag von 13:00 bis 16:00 Uhr. Tel. 0662 874440